R (Rotary Bohrverfahren)
Definition: Was versteht man unter einem Rotary Bohrverfahren?
Bei geologischen Bohrungen zur Exploration und Produktion von Öl, Gas und Geothermie wird sehr häufig das "Rotary-Bohrverfahren" eingesetzt.
Beim konventionellen Rotary-Bohrverfahren wird ein Meißel (Bohrkrone), der sich am unteren Ende eines Bohrgestänges befindet, durch einen Drehtisch zum Rotieren gebracht, um mit mehreren Hundert Umdrehungen Gesteins-Schichten zu zertrümmern. Schwer-Stangen erhöhen dabei den Bohr-Druck. Durch Spülflüssigkeiten wird der Rotary-Bohrmeißel gekühlt und das Bohr-Material an die Erdoberfläche transportiert.
Bei modernen Bohranlagen arbeitet man dagegen mit einem sogenannten Top Drive (= Kraftdrehkopf), der an einem Flaschenzug des Bohrturmes hängt. Das erleichtert die ständig notwendige Verlängerung (und später die Verkürzung) des Bohrstrangs.
Das Rotary-Verfahren wird vor allem bei senkrechten und nur wenig geneigten Tiefenbohrungen nach Erdgas, Erdöl oder Erwärme genutzt.